Die Ambrotypie von Andrew Garrett zählt zu den seltenen Porträts eingeborener Südsee-Missionare des 19. Jahrhunderts. Barnabas 'Ahongalu wurde um 1820 auf der Insel Vava'u im Königreich Tonga geboren und kam vermutlich schon in seiner Kindheit mit der christlichen Religion in Berührung. Seit etwa 1835 arbeitete er als Missionar der wesleyanischen Methodisten unter anderem in Samoa, Tonga und auf den Fidschi-Inseln. Dort begegnet er 1868 dem amerikanischen Naturforscher Garrett. Garrett belieferte verschiedene Sammler und Institutionen mit Naturalien, Beschreibungen und Zeichnungen. Zu seinen Kunden gehörte auch der Hamburger Kaufmann Johann Cesar VI. Godeffroy, der seine geschäftlichen Aktivitäten in der Südsee mit einer Förderung der Wissenschaften und dem Aufbau eines Privatmuseums verband. Garrett war der einzige für Godeffroy tätige Wissenschaftler, der selbst fotografierte. Ein Verzeichnis des Museums Godeffroy aus dem Jahr 1880 führt 26 Porträtfotografien von ihm auf. Nach dem Konkurs der Firma und der Schließung des Museums wurden dessen Bestände bis 1885 an verschiedene Institutionen veräußert. (Sven Schumacher)