Erfurth, Hugo | Walter Tiemann

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Walter Tiemann

Objektbezeichnung:
Inventarnummer:
AB1988.768
Staatliche Landesbildstelle Hamburg, Sammlung zur Geschichte der Photographie

Herstellung:
Erfurth, Hugo (1874–1948, Fotograf/in) GND
1912, Dresden

Material:
Papier (auf Karton montiert)
Technik:
Maße:
Bildmaß: Höhe: 28,7 cm; Breite: 22,3 cm
Karton (Unterlage): Höhe: 38,7 cm; Breite: 30,5 cm
Karton (Unterlage): Höhe: 39,1 cm; Breite: 31 cm
Signatur/Marke:
signiert und datiert: recto: in den Druck eingeritzt: "Hugo Erfurth 1912"
beschriftet: Karton verso: in der Mitte in Blei: "LBH"; u.: Repro-Nr.
Stempel: 1. Karton verso u. re.: Inventarstempel der Staatlichen Landesbildstelle Hamburg, handschriftlich mit Kugelschreiber ergänzt: "311"
beschriftet: 2. Karton verso u. li.: in Blei: "Hugo Erfurth 1912 / Nr. 311 Oeldruck Walter Tiemann (1876-1951)"
beschriftet: innen rechte Passepartoutseite u.: in Blei: "Hugo Erfurth Bromöldruck 1918"


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählt Hugo Erfurth neben Rudolph Dührkoop und Nicola Perscheid zu den bekanntesten Berufsfotografen in Deutschland. Nach Abschluss einer Fotografenlehre eröffnet er mit nur 22 Jahren ein eigenes Atelier in Dresden. Bald orientiert sich Erfurth zu der aufstrebenden piktorialistischen Fotografie, nimmt ab 1894 an zahlreichen amateurfotografischen Ausstellungen teil und schafft es, sich sowohl einen Namen als künstlerisch nobilitierter Amateur- als auch als erfolgreicher Berufsfotograf zu machen. In seiner Arbeit stehen Porträts an zentraler Stelle, die er ab 1906 im neuen Atelier, einem klassizistischen Palais, in stilvoll elegantem Ambiente aufnimmt, womit er das wohlhabende Bürgertum anspricht. Zudem fertigt er zahlreiche Bildnisse berühmter Persönlichkeiten, unter anderem porträtiert er Käthe Kollwitz, Otto Dix und Joachim Ringelnatz. Während seine Studien um 1905 noch stimmungsvoll dargestellte Ganzfiguren zeigen, liegt der Fokus ab den 1920er Jahren auf dem Gesicht, das vor schlichtem monochromen Hintergrund aufgenommen wird. Seine Bildauffassung entspricht hier dem Porträt der klassischen Moderne, wobei die Technik des Öldrucks die Weichheit und Materialität der Pigmente betont und die Bildnisse gleichzeitig in die kunstfotografische Tradition setzt. Erfurth ist Mitbegründer der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner (1919), lehrt zwischenzeitlich an der Leipziger Akademie und zieht in den 1930er Jahren von Dresden nach Köln, wo er eine Kunstsammlung aufbaut. Nachdem im Zweiten Weltkrieg sein Kölner Atelier mitsamt Archiv zerstört wird, rettet sich Erfurth nach Gaienhofen am Bodensee. (Cathrin Hauswald)

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