Statuette eines Schwerathleten

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Statuette eines Schwerathleten

Object type:
Collection:
Inventory number:
1917.362

Production:
1. Jahrhundert n. Chr.

Material:
Technique:
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Dimensions:
Gesamt: Höhe: 11,7 cm


Die Statuette zeigt eine Figur mit kräftigem Oberkörper und leicht vorstehenden Brüsten. Bekleidet ist sie mit einem dreieckigen, an den Seiten zusammengebundenen Schurz und hohen geschnürten Stiefeln. Das Knie ist ober- und unterhalb geschnürt. Das rechte Bein war ein wenig seitwärts nach hinten gesetzt. Der rechte Arm hängt locker herab, der linke ist erhoben und zur Seite gestreckt. Die linke Hand hält ein sichelförmig gebogenes Objekt. Der Kopf ist zur linken Schulter gedreht und leicht geneigt. Das lange Haar ist über der Stirn aufgebunden, um die Ohren gelegt, hinten zusammengebunden und fällt gelockt bis auf die Schultern herab. Recht unterschiedliche Deutungen wurden für diese Bronzestatuette vorgeschlagen: So wurde an Attis, den Sohn der Flussnymphe Nana gedacht. Die Göttin Kybele hatte sich in den schönen Jüngling verliebt, doch als dieser die Tochter des Phrygerkönigs Midas heiraten sollte, trieb sie ihn in den Wahnsinn, so dass er sich selbst entmannte. Dem Mythos folgend entstand aus den Blutstropfen das Veilchen. Attis überlebte nicht und verwandelte sich in die Pinie. Eugen von Mercklin hat 1930 dagegen vorgeschlagen, in der Statuette eine Gauklerin zu erkennen, die ein gekrümmtes Messer in der erhobenen Linken hält. Der Dreiecksschurz und die Verschnürung ober- und unterhalb des Knies sind mit der Statuette einer Tänzerin im Museum von Rennes vergleichbar. Aber auch eine Deutung als Sportlerin wurde vorgebracht. Der gekrümmte Gegenstand als Strigilis oder möglicherweise Siegeszweig interpretiert. Alfonso Manas hält die Statuette dagegen für eines der seltenen Bilder einer römischen Gladiatorin. Insbesondere die langen Haare und die Brüste führt er als Argumente an. Doch lassen die kräftige Körperform und Haltung weiterhin eher an einen Schwerathleten – möglicherweise einen Pankratiasten – denken.

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