, Madame d'Ora | Die Schriftstellerin Colette

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Die Schriftstellerin Colette

Nachlass Madame d’Ora, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Object type:
Inventory number:
P1976.857.879
Staatliche Landesbildstelle Hamburg, Sammlung zur Geschichte der Photographie

Production:
, Madame d'Ora (1881–1963, Fotograf/in) GND
vor 1954, Frankreich

Material:
Silbergelatinepapier (auf Karton kaschiert)
Dimensions:
Bildmaß: Höhe: 11 cm; Breite: 12,7 cm
Passepartout (außen): Höhe: 50 cm; Breite: 35 cm
Marks and Inscriptions:
Stempel: verso auf dem Karton: "Sammlung Willem Grütter", Stempel der Staatlichen Landesbildstelle Hamburg

Classification:
Subject:
Kopfbild, Schriftsteller, Dichter, Autor (Schriftstellerin), Frau, Porträt, Künstler (Varietékünstlerin)
Colette, Sidonie-Gabrielle GND (depicted person)

Der zweite Weltkrieg hinterlässt traumatische Spuren in d’Oras Leben. Während des nationalsozialistischen Regimes verschlechterte sich die Auftragslage der jüdischen Fotografin zunehmend, bis ihre Arbeit völlig zum Erliegen kommt. Ihr gemeinsames Haus Doranna in Frohnleiten in der Steiermark müssen sie und ihre Schwester Anna Kallmus zwangsweise verkaufen, ein Jahr darauf steht auch ihr Pariser Atelier zum Verkauf. Anna Kallmus wird 1941 ins Konzentrationslager in Łódź deportiert und kurze Zeit später von den Nationalsozialisten ermordet. Im Exil in Südfrankreich hält sich d’Ora drei Jahre lang versteckt und überlebt. Nach Kriegsende kehrt sie nach Paris zurück und arbeitet wieder als Porträtistin, doch die Erfahrungen des Krieges schreiben sich auch in ihr fotografisches Werk ein. Der Riss in der Oberfläche der Welt des schönen Scheins wird sichtbar, etwa wenn d'Ora die gealterten Stars der Künstlerbohème mit zerfurchten Gesichtern im Bett liegend porträtiert: den Literaten William Somerset Maugham, die Schriftstellerin und Journalistin Colette oder den Chansonier und Schauspieler Maurice Chevalier. Letzteren fotografierte d’Ora bereits in den 1920ern und 30ern unzählige Male als Inbegriff eines neuen maskulinen Glamours. In der Nachkriegszeit ist er Teil ihrer Inszenierung des Morbiden. (Cathrin Hauswald)

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