Maler von Kopenhagen 4223 | Situla Form 2 (A: Helios auf Quadriga | B: Dionysischer Thiasos)

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Situla Form 2 (A: Helios auf Quadriga | B: Dionysischer Thiasos)

Objektbezeichnung:
Sammlung:
Inventarnummer:
1984.446
Erworben mit Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung | Ehemals Sammlung Dr. Walter Kropatscheck (Helgoland)

Herstellung:
Zugeschrieben an Maler von Kopenhagen 4223 (Vasenmaler/in)
Zugeschrieben von Trendall, Arthur Dale (1909–1995, Wissenschaftler/in) GND
Zugeschrieben von Cambitoglou, Alexander (∗1922, Wissenschaftler/in) GND
um 340-330 v.Chr., Apulien

Material:
Material/Technik:
Maße:
Gesamt: Höhe: 33,6 cm (mit Henkeln); Höhe: 29,1 cm; Durchmesser: 24,8 cm; Bodendurchmesser: 13,1 cm; Gewicht: 2300 g; Volumen: 8,6 l
Teil (Seite A): Höhe: 20,2 cm (Helios mit Wagen)
Teil (Seite B): Höhe: 14,8 cm (Frau ); Höhe: 10,2 cm (Eros); Höhe: 15,9 cm (Jüngling)


Bei der Situla handelt es sich um einen Eimer mit schlank aufsteigendem Körper und in der Regel zwei Attaschen am Mündungsrand, die der Aufnahme eines oder zweier Henkel dienten. Ursprünglich aus Bronze gefertigt, findet sich die Form auch in der apulischen Vasenkunst. Seite A dieser qualitätvollen Situla zeigt den Sonnengott Helios auf seiner Quadriga. Die vier Pferde sind abwechselnd beige und weiß gehalten. Die abstehenden Mähnen, die geöffneten Mäuler und geblähten Nüstern sowie die im Galopp erhobenen Vorderhufe verdeutlichen die Dynamik der schnellen Bewegung des Sonnenwagens. Im Wagenkasten steht Helios mit entblößtem Oberkörper. Er trägt einen breiten, weißgelben Gürtel und einen sich nach hinten aufblähenden Rock. Auf dem lockigen Haar sitzt ein Strahlenkranz; um den Kopf und hinter dem Rücken ist eine Sonnenscheibe mit weißgelben Strahlen ausgeführt. Der rechte Arm ist in Schulterhöhe ausgestreckt, in der Hand hält er ein Kentron und die vier Zügel. Das Motiv erinnert an Wagenlenker im Wettstreit. Der Kopf des Helios überschneidet ein an der Situla eingearbeitetes Kymation. Unter den Hufen der Pferde ist eine zweireihig gepunktete Bodenlinie eingezeichnet. Die Bildbegrenzung besteht unten aus Kreuzplatten-Mäandern. Als einzelne Ornamente sind im unteren Bereich eine kleine Pflanze, neben Helios Kopf eine Punktrosette und in der Mitte vom oberen Bildrand ein weißgelbes Efeublatt eingezeichnet. Über den zwei hinteren Pferden hängt eine gepunktete, dreifach aufgehängte Binde. Auf Seite B sind eine nach links laufende, sich umblickende Frau mit gegürtetem Chiton und weißen Schuhen mit rotem Oberleder, ein nach links fliegender Eros mit weißen Schuhen, Kekryphalos und Lampadionfrisur und ein unbekleideter Jüngling mit umliegendem Mantel dargestellt. Die Frau ist des Weiteren mit Schmuck in Form von einem Strahlendiadem, Ohrgehänge, einer gepunkteten Halskette und zwei Armreifen geschmückt und hält in der angewinkelten rechten Hand vor dem Bauch ein Bäumchen mit weißem Stamm, zwei Zweigen mit Blättern und weißen Punkten. Die nach hinten gestreckte linke Hand hält einen Blätterkranz. Der Eros ist ebenfalls mit weißem Schmuck in Form eines Strahlendiadems, Ohrgehänge und einer gepunkteten Hals- und Brustkette bekleidet und hält in der nach unten geneigten linken Hand einen Zweig mit Früchten, in der rechten eine hängende Iynx und Phiale mit weißem Rand, auf der Eier liegen. Der tänzelnde Jüngling trägt eine Wollbinde im Haar, hält in der linken Hand einen Thrysos-Stab und in der vorgehaltenen rechten Hand eine Phiale mit weißem Rand, einer Punktreihe und darauf liegenden acht Eiern. Links neben der Frau ist eine aufgehängte Binde mit weißem Saum und Bändchen abgebildet und darüber eine geteilte Scheibe weißen Rändern und gelbem Zentrum. Zwischen der Frau und dem Jüngling, unterhalb des Eros, hängt eine Binde mit weißem Saum und Bändchen. Am unteren Bildrand befinden sich – wie auf der anderen Gefäßseite – gepunktete Bodenlinien. Beide Bildseiten sind von Kreuzplatten-Mäandern am unteren Bildrand begrenzt, im oberen Bereich von einem umlaufenden Kymationornament. Unterhalb der Henkel sind jeweils drei übereinander gestellte Palmettenpaare auf Voluten abgebildet, deren Palmettenherzen mit einem T-förmigen Motiv versehen sind. Über den Seitenornamenten auf dem Gefäßrand hat die Situla spitz zulaufende Scheinhenkel.

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