Kandelaber des Rusa

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Kandelaber des Rusa

Objektbezeichnung:
Sammlung:
Inventarnummer:
1904.390

Herstellung:
8. / 7. Jahrhundert v. Chr., Van (Provinz) (Toprak-Kale, Van)

Material:
Technik:
Maße:
Gesamt: Höhe: 118 cm; Breite: 36 cm; Tiefe: 24 cm; Durchmesser: 19,5 cm (Schale)
Signatur/Marke:
Inschrift: am Schaft: Leuchter des Rusa, von dem dem Rusa eigenen Hausrat (Übersetzung)


Der Leuchter gehört zu den größten und vollständigsten der urartäischen Bronzewerke und stand einst als Weihgabe im Haldi-Tempel von Toprak-Kale bei Van in der Osttürkei. Dort war er bei der Expedition der Jahre 1898/99 unter der Leitung des in Hamburg geborenen Altorientalisten Carl Friedrich Lehmann-Haupt sowie von W. Belck gefunden worden. Der Schaft des Kandelabers endet unten in drei bogenförmigen Beinen, die in einer Mischung von Löwenköpfen und Rinderfüßen auslaufen. Als Bekrönung dienen drei Fabelwesen, von denen nur noch eines erhalten ist: ein geflügelter Stier mit weiblichem Kopf und nach innen geklappten Beinen. Die radförmige Sonnenscheibe und die Doppelhörner weisen auf den göttlichen Rang und den solaren Aspekt des Wesens hin. Der Schaft selbst ist aus einer Metallscheibe gerollt und durch vier Blattkränze in einen 'heiligen Baum' verwandelt. Am Schaft befindet sich eine in Keilschrift gefertigte Inschrift, die den Stifter des Kandelabers benennt: "Leuchter des Rusa, von dem dem Rusa eigenen Hausrat". Es handelt sich um einen der drei urartäischen Könige namens Rusa. Der Leuchter wurde somit aus königlichem Besitz gestiftet. Eine zweite, nicht mehr lesbare Inschrift verlief um den Außenrand der oben angebrachten Schale. Das altorientalische Reich Urartu am Arat, in der Nähe des Van-Sees gelegen, wurde Mitte des 9. Jahrhunderts v. Chr. gegründet und erlag um 600 v. Chr. den Skythen.

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