Abillama, Lamia Maria | "Arilda" aus der Serie "Ladies of Rio"

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"Arilda" aus der Serie "Ladies of Rio"

Lamia Maria Abillama
Objektbezeichnung:
Inventarnummer:
P2015.22.2
Eigentum der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen

Herstellung:
Abillama, Lamia Maria (∗1962, Fotograf/in)
2007, Rio de Janeiro

Material:
Papier (Hahnemühle Fine Art Baryta)
Technik:
Maße:
Bildmaß: Höhe: 80 cm; Breite: 80 cm


Inspiriert durch einen Besuch ihrer brasilianischen Großmutter Evelina, beginnt Lamia Maria Abillama 2006 ihre Serie "Ladies of Rio". „Meine Großmutter mit ihrem Hausmädchen im Wohnzimmer sitzen zu sehen, war der Auslöser. Ich konnte die Ungleichheit und die Klassenteilung sehen." Durch die Vermittlung der Großmutter gelingt es der Fotografin weitere prominente Frauen der brasilianischen Oberschicht zu porträtieren, die ihre goldene Zeit öffentlicher Auftritte in den 1950er bis 1970er Jahren erlebt haben. Sie sind Nachkommen alteingesessener brasilianischer Familien, die aus Italien, dem Libanon oder Deutschland eingewandert sind und bis heute stellvertretend für eine kleine, überwiegend weiße Geldelite Brasiliens stehen. Diese Gruppe der Superreichen konzentriert sich besonders in Sao Paulo und Rio de Janeiro und lebt dort abgeschottet von Armut und Gewalt in ihren luxuriösen Häusern. Lamia M. Abillama gewährt uns einen privaten Einblick in diese Welt. In "Ladies of Rio" unterstreicht sie die gegensätzliche soziale Stellung, Herkunft und Lebenssituation von Hausbesitzerinnen und Dienstmädchen durch ihre Platzierung und Staffelung im Bildraum. Die präzise komponierten Fotografien sind Spiegelbilder der sozialen Zugehörigkeit und knüpfen damit an die Tradition europäischer Porträtdarstellungen an. Die aufwendig arrangierten Interieurs, kostspielige Einrichtungsobjekte, wie Porzellanvasen, Skulpturen, Werke niederländischer Meister und Haustiere, mit denen die Damen posieren, komplettieren das perfekt inszenierte Selbstbildnis. Das Innere der Häuser wie auch die "Ladies of Rio" sind Zeugnisse vergangener Zeiten, konserviert zwischen diesen Wänden. Eine unnatürlich wirkende Mimik und die Körperhaltung sind Abbild ihres fortwährenden Kampfes gegen das Altern und das Fortschreiten der Zeit. (Marita Landgraf)

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