Varrese-Maler, Gioia del Colle-Maler | Hydria (Naiskos-Szene)

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Hydria (Naiskos-Szene)

Objektbezeichnung:
Sammlung:
Inventarnummer:
1984.447.b
Erworben mit Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung | Ehemals Slg. Dr. Walter Kropatscheck, Helgoland

Herstellung:
Umkreis (von) Varrese-Maler (Vasenmaler/in)
Umkreis (von) Gioia del Colle-Maler (Vasenmaler/in)
Zugeschrieben von Trendall, Arthur Dale (1909–1995, Wissenschaftler/in) GND
Zugeschrieben von Cambitoglou, Alexander (∗1922, Wissenschaftler/in) GND
Zugeschrieben von Hurschmann, Rolf (Wissenschaftler/in) GND
um 340-330 v. Chr., Apulien

Material:
Material/Technik:
Maße:
Gesamt: Höhe: 74,2 cm; Durchmesser: 42,4 cm; Mündungsdurchmesser: 24,2 cm; Durchmesser: 20,6 cm (Fuß); Durchmesser: 1 cm (Henkellöcher)
Teil (Bemalung): Höhe: 17,1 cm (Stehende Frau links des Naiskos); Höhe: 18,1 cm (Jüngling links des Naiskos); Höhe: 11,1 cm (sitzende Frau links des Naiskos); Höhe: 18,1 cm (stehende Frau im Naiskos); Höhe: 17,8 cm (sitzende Frau im Naiskos); Höhe: 19,5 cm (stehende Frau im Naiskos rechts ); Höhe: 17,6 cm (Jüngling rechts des Naiskos); Höhe: 17,2 cm (Frau rechts des Naiskos); Höhe: 10,3 cm (sitzender Jüngling rechts des Naiskos)
Objekt (Naiskos): Höhe: 30,4 cm (von Standfläche der Säulen bis Tympanonspitze); Breite: 22,1 cm
Objekt (Podest): Höhe: 6,8 cm; Breite: 26,6 cm; Höhe: 8,2 cm (mit Unterbau); Breite: 29,8 cm (mit Unterbau)

Sachgruppe:
Epoche/Stil:

Die monumentale Hydria wurde aus mehreren Teilen getöpfert; ihre Einzelteile sind schief aufeinander gesetzt. Das reich bemalte Gefäß zeigt auf der Vorderseite einen Naiskos mit drei Personen und außerhalb zu beiden Seiten je drei weitere Figuren. Der Naiskos steht auf einer breiten Mäanderbasis; seine Deckenbalken sind perspektivisch dargestellt; auf dem flachen Giebel befinden sich drei Palmettenakrotere. Im Grabmal sitzt eine Frau auf einem reich verzierten Stuhl mit roter Decke, die Füße auf einen Schemel gestellt. Mit ihrer Rechten hält sie das über den Kopf gelegte Manteltuch und in der Linken ein geöffnetes Kästchen. Sie ist durch eine weiße Bemalung als Verstorbene hervorgehoben. Links und rechts stehen zwei Frauen, die wie die Sitzende mit kurzärmeligen Chitonen in verschiedenen Farben bekleidet sind. Die eine hält eine Tänie, die andere einen Fächer in der Hand. Auf den freien Flächen verteilt sind ein Fächer, eine Tänie, ein Ball, eine Binde und eine Lekythos. Links vom Naiskos stehen zwei Figuren, ein nackter Jüngling und eine Frau, darüber ist eine weitere Frau in gelagerter Haltung zu sehen. Rechts befindet sich eine ähnliche Gruppe; die Liegende lagert unbekleidet auf ihrem Mantel. Die Rückseite ist bedeckt von reich wuchernden Palmettenornamenten, darunter ein umlaufender Kreuzplattenmäander. Am Hals Olivenzweige mit einer Rosette über der Mitte des Bildes. An der überhängenden Lippe ein ionisches Kymation. Dass diese Vase nicht für den alltäglichen Gebrauch bestimmt war, sondern als Grabbeigabe oder für ein Trankopfer bestimmt war, beweist der fehlende Boden im Inneren. Durch ihn konnten Flüssigkeitsspenden direkt zu den Erdgottheiten gelangen. Die Tote wird als Braut der Unterweltsgötter im Jenseits gedeutet. Eine solche Charakterisierung spielt auf den dionysischen Erlösungsglauben an, der in der Hochzeit und in der Verbindung mit den unsterblichen Göttern die Überwindung des Todes und der Sterblichkeit sieht.

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