Die Kuppa des Deckelpokals ist mit zwei aufgeschraubten Medaillons verziert, die mit Diamanten, Rubinen und emaillierten Kronen gerahmt sind. Sie tragen die fürstlichen Miniaturporträts von Johann August von Anhalt-Zerbst (1617-1742, reg. 1718-1742) und seiner Frau Friederike von Sachsen-Gotha-Altenburg (1675-1709). Das Stück gehört zu den außergewöhnlich seltenen Gläsern, deren kalt angebrachter Schmuck aus emailliertem Goldblatt wenigstens teilweise erhalten ist. Vielleicht war die Werkstatt des Dresdner Hof-Juweliers Johann Melchior Dinglinger (1664-1731) für die Herstellung dieser Medaillons verantwortlich. Ein eng verwandter Pokal im Dresdner Kunstgewerbemuseum zeigt das bekrönte Medaillon Kurfürst-König Augusts des Starken (1670-1733), dessen Rahmen mit Granaten bestückt und 1721/22 datiert ist.